Reizüberflutung auf vier Pfoten

Mira:andreas sonnenuntergang

Warum unsere Hunde oft genauso gestresst sind wie wir – und was das mit der Digitalisierung zu tun hat

Kennst du dieses Gefühl, wenn dein Kopf einfach zu voll ist?
Du hast zehn Tabs gleichzeitig offen, dein Handy piepst ununterbrochen, in deinem Kopf läuft die To-do-Liste in Dauerschleife – und ganz nebenbei möchtest du eigentlich noch Zeit für deinen Hund, dich selbst, deine Familie und einen einigermaßen geregelten Alltag haben.

Willkommen im modernen Leben.
Dank Digitalisierung sind wir ständig erreichbar, immer „on“, von Infos überflutet – und unser Nervensystem kommt kaum noch zur Ruhe. Und jetzt kommt’s: Genau diesen Dauerstress übertragen wir auch auf unsere Hunde.

Unser Alltag: Dauer-Online und unter Strom

Die digitale Welt bringt viele Vorteile – keine Frage. Aber sie bringt auch eines mit sich: Reizüberflutung.
Wir bekommen in wenigen Minuten mehr Informationen, als unser Gehirn eigentlich verarbeiten kann. Und weil wir nicht ausknipsen, was zu viel ist, bleibt unser Körper im „Alarmmodus“:
Adrenalin, Cortisol, flacher Atem, Spannung – selbst dann, wenn wir vermeintlich entspannen.

Vielleicht erkennst du es bei dir selbst:

  • Du greifst automatisch zum Handy, auch wenn du nichts brauchst.
  • Du fühlst dich unruhig, wenn du mal nichts tust.
  • Du bist erschöpft – aber kannst trotzdem schwer abschalten.

All das sind Zeichen eines überreizten Nervensystems. Und genau dieses Nervensystem beeinflusst deine Ausstrahlung, dein Verhalten – und damit auch deinen Hund.

Spiegelbild Mensch – Spiegelbild Hund

Unsere Hunde sind wahre Meister im Lesen unserer Körpersprache, unserer Stimmung, unserer Energie.
Sie orientieren sich an uns – jeden Tag, jede Minute.

Wenn du also:

  • gehetzt durchs Leben läufst,
  • gestresst atmest,
  • gedanklich ständig woanders bist,

… dann merkt dein Hund das. Und oft reagiert er genau so:

🔄 Stress überträgt sich.
Dein Hund wird unruhig, überdreht, fordernd – oder zieht sich zurück und wirkt apathisch.
Und hier beginnt ein Kreislauf: Wir sind gestresst der Hund reagiert wir reagieren noch gestresster.

Dauerbespaßung statt Ruhezeit – ein unterschätztes Problem

Was viele nicht wissen: Auch unsere Hunde leiden unter Reizüberflutung.

  • Hundetraining hier, Schnüffelspiel dort, Action non-stop.
  • Die ständige Erwartung: „Sei bitte ausgelastet, brav, ruhig und glücklich – am besten gleichzeitig.“
  • Jeder Spaziergang ist eine Erlebnisreise durch neue Reize, Gerüche, andere Hunde.

Dabei vergessen wir oft: Auch Hunde brauchen echte Ruhezeiten.
Zeit, in der sie nicht funktionieren müssen. Nicht denken. Nicht lernen. Einfach nur sein.

Doch das ist im Alltag gar nicht so leicht – weil wir selbst oft nicht zur Ruhe kommen. Und wie sollen wir dann Ruhe vermitteln?

Wenn der Stress die Beziehung belastet

Ein gestresster Hund kann schwer lernen.
Ein gestresster Mensch kann schwer führen.
Und beide gemeinsam? Tun sich schwer mit echter Verbindung.

Vielleicht kennst du das:

  • Dein Hund bellt scheinbar grundlos, ist nervös oder überdreht.
  • Du versuchst, ruhig zu bleiben – aber innerlich brodelt’s.
  • Die Kommunikation wird hektisch, genervt, unklar.

Hier entsteht keine vertrauensvolle Zusammenarbeit, sondern oft Missverständnisse, Frust und Unsicherheit.

Was hilft? Der Schlüssel liegt bei uns

Wir können unseren Hunden nicht alle Reize der Welt abnehmen.
Aber wir können ihnen helfen, besser damit umzugehen – indem wir zuerst bei uns selbst hinschauen.

Hier ein paar liebevolle Impulse:

🌿 Mach Pausen – echte Pausen.
Nicht am Handy, sondern mit einem tiefen Atemzug. Im Jetzt. Vielleicht bei einer Tasse Tee mit deinem Hund neben dir.

🚶‍♀️ Geht gemeinsam offline.
Spaziergänge ohne Podcast, ohne Checkliste. Nur du, dein Hund, der Wald und der Moment.

🧘‍♂️ Trainiere nicht nur deinen Hund – sondern auch deine Achtsamkeit.
Atmung, Körpergefühl, bewusste Präsenz. Dein Hund wird es dir danken.

💬 Sprich es aus.
„Ich bin gerade gestresst – ich brauch kurz Zeit.“ Auch dein Hund darf das hören. Denn ehrlich gesagt: Er merkt es sowieso 😉

Fazit: Weniger ist oft mehr

In einer Welt voller Lärm und Reize sind Stille, Ruhe und Verbindung das größte Geschenk – für dich und deinen Hund.
Und manchmal ist das Nichtstun der wichtigste Teil eures gemeinsamen Alltags.

Denn ein glückliches Hundeleben braucht nicht ständig Action.
Es braucht Sicherheit, Verbindung – und ein Mensch-Hund-Team, das sich gegenseitig in die Ruhe begleiten kann.

Du bist nicht allein.
Wenn du spürst, dass ihr gemeinsam oft „zu viel“ erlebt, meld dich gern bei mir.
Gemeinsam schauen wir, wie du deinen Alltag entschleunigen und eure Beziehung wieder in Balance bringen kannst.

Von Herzen,
deine Lisi 💛

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